

Wilhelm Ostwald hat 1893 im Lehrbuch "Chemische Energie" die Formen der Energie in fünf Gruppen eingeteilt:
Mechanische Energie,
Wärme,
elektrische und magnetische Energie,
chemische und innere Energie,
strahlende Energie.
Damit wurde die chemische Energie im Zusammenhang mit
anderen Energieformen eingeführt. Als chemische Energie oder Reaktionswärme
bezeichnet man die durch chemische
Reaktionen (bzw. Verbrennung) bei der Neuanordnung der Reaktionspartner
freisetzbare Energie. Findet die Reaktion unter konstantem Druck statt,
entspricht das dem Enthalpieumsatz (Verbrennungsenthalpie, Verbrennungswärme).
Zur Messung des Brennwerts wird ein Stoff unter Sauerstoffüberschuss
verbrannt. Das Wort Verbrennung (engl. combustion, Index c) bezeichnet
eine vollständige Oxidation einer Substanz. Es gib den auf den Normzustand von 0 °C
bezogenen Brennwert Hs und die fast identische aber auf 25 °C bezogene
Standard-Verbrennungs-Enthalpie ΔcH°. Sie beziehen sich auf die
beiden Verbrennungsprodukte gasförmiges Kohlendioxid und in den flüssigen Zustand überführtes Wasser.
Der Brennwert Hs (von lat. superior) wurde früher
auch als oberer Heizwert Ho bezeichnet.
Im Gegensatz dazu bezieht sich der wahre Heizwert Hi
(von lat. inferior), der früher auch als unterer Heizwert Hu
bezeichnet wurde, auf eine Verbrennung, bei der nur gasförmige Verbrennungsprodukte
entstehen, also das Wasser nicht kondensiert ist.
Zur Berechnung des Heizwerts wird deshalb vom Brennwert die Verdampfungsenthalpie des bei der Verbrennung entstandenen Wassers abgezogen. Die Heizwerte technischer Brennstoffe liegen damit etwa 10 % (für Graphit 0 % und für Torf 35 %) unter ihren Brennwerten. Moderne Heizkessel ermöglichen eine Kondensation von Abgasen, um diesen Verlust weitestgehend zu vermeiden.
Misst man den Brennwert in in der Einheit MJ pro kg, erhält man die Zahlenwerte 142 für Wasserstoff, 30 für Steinkohle, 40 für Biodiesel, 19 für Holzpellets und 17 für trockenes Getreidestroh.